Während 1000 Jahren war das Kreuzstift Schänis mit seinem historisch wertvollen Gebäude ein geistliches und kulturelles Zentrum in der Region.

Im 9. Jahrhundert wurde es als Klosterstift erbaut. Adlige vom Süddeutschen Raum kamen aufgrund der angebotenen Bildung und Kultur nach Schänis. Gelebt wurde nach strenger augustinischer Mönchsregel. In den Analen steht, dass das Damenstift am 8. Mai 1811 aufgehoben wurde. Später übernahm eine Familie Gmür aus Schänis die Gebäulichkeiten. Anfang des 19. Jahrhundert zogen die Alexianerbrüder von Aachen ein und sorgten vor allem für ältere Priester und Ordensleute. Immer mehr stellte sich bei ihnen der Nachwuchsmangel ein, so dass die Brüder von Schänis nach Aachen, ins Mutterhaus zurückgezogen wurden.

Am 17. Oktober 1949 übernahmen die Steyler Missionsschwestern das Kreuzstift. Sie machten es sich zur grossen Aufgabe betagten Menschen ein Zuhause zu bieten und für sie bis ans Lebensende zu sorgen. Es war ihnen ein Anliegen, das geistige Zentrum wieder aufleben zu lassen. Viele junge Menschen gingen im Kreuzstift ein und aus und genossen ihre Ausbildung. Auch die Steyler Mission litt später immer stärker unter Nachwuchsmangel. So wurde es unmöglich, das Haus nach ihrem Konzept weiter betreiben zu können.

Am 1. Januar 1997 übergaben die Schwestern das Heim an die Kurt di Gallo AG in Grüningen, welche nun seit fast 50 Jahren professionell mehrere Pflegezentren führt. Mit dem erweiterten Pflegeangebot wurde das Kreuzstift zu einem Alters- und Pflegezentrum. Noch heute lassen sich sehenswerte Spuren der grossen geschichtlichen Epochen erkennen, im 1. Stock die Bibliothek mit den wertvollen Stuckaturen und angrenzend die Pfarrkirche mit Krypta. In den letzten Jahren wurden immer wieder bauliche Neuerungen vorgenommen. So konnte 1998 das Parkcafé eröffnet werden, welches von Bewohnern und Gäste sehr geschätzt wird. Das Café ist ein wichtiges Zentrum, wo sich verschiedene Generationen zum Austausch treffen. Ebenfalls finden durch das Jahr volkstümliche und kulturelle Anlässe statt, die auch von den Dorfbewohnern rege besucht werden.

Im Jahr 2007 wurde die Liegenschaft durch einen Neubau im „Schafgarten" ergänzt.